Von 1923 bis 2023

100 Jahre Geschichte der Centovallina

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1923 wurde die Centovallina-Bahn eingeweiht, die erste Eisenbahnverbindung der Schweiz, die die Nord-Süd-Achse durchbrach.

Die Geschichte der Eisenbahn Vigezzina-Centovalli beginnt im Jahr 1898, als der Bürgermeister von Locarno, Francesco Balli, dem Bundesrat ein Gesuch für den Bau einer Eisenbahnstrecke unterbreitet, die als Verbindung zwischen der Schweiz und Italien auf der Ost-West-Achse dienen und im Idealfall das Tessin an die Romandie heranführen könnte, indem sie eine Verbindung zwischen dem Gotthard und dem Simplon, den beiden Hauptverbindungswegen der Alpen, herstellt.

Auf italienischer Seite wurde das Unternehmen von Andrea Testore vorangetrieben, einem Lehrer, Literaten und Schriftsteller, der sich sehr für die Valorisierung des Vigezzo-Tals einsetzte. Der dritte „Vater“ der Eisenbahn Vigezzina-Centovalli war der Ingenieur des Projekts, Giacomo Sutter. Die Baustelle wurde Ende 1912 in Betrieb genommen, mit dem Ziel, das Bauwerk bis 1915 zu liefern. Die Geschichte wollte es aber anders: Erst wegen des Konkurses der Bank, dann wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs, blieben die Arbeiten bis 1920 praktisch still. 1923 trafen sich die beiden Mannschaften, die die Gleise verlegten, auf der Höhe von Santa Maria Maggiore zusammen. Es war eine Eisenbahn entstanden, die das Schicksal der Centovalli verändern sollte.

Die atemberaubenden Landschaften, die aus dem Fenster herausragen, zogen auch viele Touristen an, die dazu beitrugen, die Eisenbahn Vigezzina-Centovalli vor dem Schicksal der Valmaggina und (fast) aller anderen Tessiner Eisenbahnen in den Jahren des Wirtschaftsbooms zu retten. Es ist kein Zufall, dass diese Bahnstrecke bis heute zu den 10 schönsten Eisenbahnen der Welt zählt, die vom Reiseführer Lonely Planet ausgewählt wurden. Eine Reise, die man zu jeder Jahreszeit genießen sollte und dabei staunen kann, wie sich die Atmosphäre mit den Farben der Natur verändert.

Seit 1923 wurde die Bahn laufend erneuert. Bis Ende 2024 sollen acht neue Züge in Betrieb genommen werden, die das bisherige rollende Material ersetzen sollen. Die neuen Züge sollen einen hohen Baustandard bei erhöhtem Reisekomfort bieten.

Durch 100 Täler und 100 Jahre